Sonntag, 20. September 2015

Entwicklung


Die Organisation wurde 2003 bzw. Anfang 2004 von Abu Musab az-zarqawi
  gegründet (az-Zarqawi war bereits am 23. September 2003 auf die konsolidierte Liste des Al-Qaida Sanctions Committee des UN-Sicherheitsrates gesetzt worden). Az-Zarqawis Organisation wurde für den Bombenanschlag auf die United Nations Assistance Mission for Iraq im Bagdader Canal Hotel am 19. August 2003 verantwortlich gemacht, bei dem 22 Menschen (darunter Sergio Vieira de Mello ) getötet und über 100 verletzt wurden.Die Organisation trat im April 2004 als Dschamāʿat al-Tauhīd wa al-Dschihād (JTJ, Gemeinschaft für Tauhid und Dschihad) in Erscheinung; sie wurde auch Zarqawi-Gruppe bzw. Az-Zarqawi-Netzwerk genannt.

Schura-Rat der Mujahidin im Irak (2006)

Diverse dschihadistische Gruppen schlossen sich TQJBR an, und im Januar 2006 wurde unter ihrer Führung die Dachorganisation Madschlis Schura al-Mudschahidin fi 'l-Iraq(MSC, Schura-Rat der Mudschahidin im Irak) ausgerufen; zum Anführer wurde al-Baghdadi (auch Abu Omar al-Baghdadi) erklärt, bis zu Zarqawis Tod im Juni 2006 kontrollierte jedoch dieser die Organisation. Nach Zarqawis Tod übernahm Abu Ayyub al-Masri  die Leitung von TQJBR.

Islamischer Staat im Irak (2006 bis 2013)

Im Oktober 2006 benannte sich die Organisation in ad-dawla al-islāmīya fī l-ʿirāq (ISI, Islamischer Staat im Irak) um; seitdem wird ISI von einem Kabinett geleitet, in dem Masri Kriegsminister wurde.[75] Vordergründig wurde für die Ausrufung des Islamischen Staates, der als sunnitisches Territorium Bagdad sowie die Gouvernate al-Anbar , Diyala, Salah ad Din,Kirkuk,Ninawa und Teile al-Wasit und Babil umfassen sollte, auf die Autonome Region Kurdistan  für Iraks Kurden und die Verabschiedung von Iraks Föderalismusgesetz für Iraks Schiiten Bezug genommen. Die Aktivitäten von TQJBR/ISI konzentrierten sich 2006 auf Bagdad, Kerbela,Tuz Churmatu und Kufa mit ca. 440 Toten. In der zweiten Jahreshälfte 2006 wurde mit Finanzierung, Ausbildung und Bewaffnung durch die Vereinigten Staaten im Irak (zunächst in al-Anbar) die sogenannte Sahwa- oder Erweckungsbewegung ausgehoben: aus sunnitisch-arabischen Stämmen rekrutierte und in örtlichen Räten organisierte Milizen, die gegen Aufständische – und vor allem AQI – eingesetzt wurden. Zu ihren Hochzeiten hatte sie über 100.000 Mitglieder (seit dem Abzug der amerikanischen Truppen 2010 nicht mehr als 38.000); zu ihren Anführern gehörte Abdul Sattar Abu Rischa 
Im Jahr 2007 beging ISI im ganzen Irak Anschläge, oft mit Autobomben in Selbstmordattentaten, wodurch ca. 1900 Menschen getötet wurden.Anfang Oktober 2013 gaben die aufständischen Organisationen im Irak Asaeb al-Iraq al-Jihadiya und Hamas im Irak Verlautbarungen heraus, in denen sie sich von ISI distanzierten und deren Taktiken verurteilten.
Im Jahr 2008 beging ISI vor allem in Mossul Anschläge, aber auch in Bagdad, Baquba und Tal Afar mit insgesamt ca. 520 Toten. 2009 tötete ISI insgesamt ca. 630 Menschen. Mit derselben Strategie war Mossul 2008 oft Ziel von ISI; daneben wurde z. B. auch in Kirkuk ein Anschlag bei einer Schia-Moschee mit über 70 Toten verübt. 2010 wurden die meisten Anschläge von ISI in Mossul, Bagdad sowie den Gouvernements Diyala und Kerbela (unter anderem auf schiitische Pilger und auf stark besuchte Märkte) durchgeführt, dadurch wurden ca. 700 Menschen getötet.Im April 2010 kamen al-Baghdadi und al-Masri bei Tikrit  in einer durch irakische und amerikanische Truppen durchgeführten Operation ums Leben.
Mitte Mai 2010 erklärte ISI Abu Bakir al Baghdadi  zu ihrem neuen Anführer. Am 31. Oktober 2010 verübte ISI Anschläge auf die Iraker Börse sowie die Sayidat-al-Nejat-Kathedrale in Bagdad.
Im Zuge des  Arabischen Frühlings, der auch von den westlichen Ländern begrüßt wurde, kam es ab Anfang 2011 zu bewaffneten Auseinandersetzungen gegen Demonstranten. Mitte 2011 mündeten die Zustände im Bürgerkrieg in Syrien. ISI wurde laut Medienberichten von der Türkei hierbei jahrelang unterstützt.2011 verübte ISI vor allem in Bagdad sowie in den Gouvernements Kerbela und Salah ad-Din (so auf schiitische Pilger bei Samarra) Anschläge, dabei wurden ca. 320 Menschen getötet. 2012 verübte ISI vor allem in Bagdad sowie den Gouvernements Basra, Salah ad-Din und Babil Anschläge (so auf schiitische Pilger in Basra), dadurch wurden ca. 770 Menschen getötet; hierzu gehörte die Anschlagserie am 23. Juli 2012 in 19 irakischen Städten, in der 113 Menschen getötet und 250 verletzt wurden und die zur am 21. Juli von Abu Bakr al-Baghdadi angekündigten Offensive „Zerstörung der Mauern“ gehörte, die u. a. die Befreiung von Gefangenen zum Ziel hatte.
Am 26. Januar 2012 wurde ISI durch das Außenministerium der Vereinigten Staaten auf Anweisung von Außenministerin Hillary Clinton vom 11. Januar als Alias von AQI erfasst. Am 11. Februar 2012 rief al-Qaida-Anführer Aiman az-Zawahiri die Muslime im Irak, in Jordanien, im Libanon und in der Türkei zum Kampf gegen das Assad-Regime auf.[Seit ungefähr dieser Zeit beteiligt sich ISI offen am syrischen Bürgerkrieg. Dort gehörte sie neben der al-Nusra Front , mit der sie teils kollaborierte und die sie teils bekämpfte, zu den al-Qaida zugehörigen Akteuren. Am 11. Dezember 2012 erfasste das US-Außenministerium auf Anweisung vom 20. November auch die Nusra-Front als Alias von AQI.
Am 4. März 2013 verübte ISI einen Anschlag auf syrische Truppen, die in das irakische Gouvernement al-Anbar geflohen waren; dabei wurden mindestens 42 syrische Soldaten und Beamte sowie bis zu 14 Iraker getötet.

Islamischer Staat im Irak und in der Levante (April 2013 bis Mai 2014)

Im April 2013 erklärte Abu Bakr al-Baghdadi die Nusra-Front zu einem bloßen Teil von ISI und gab die Vereinigung von Nusra-Front und ISI unter dem neuen Namen Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIS) bekannt. Der Anführer der Nusra-Front, Abu Mohammed al-Jawlani ( ‏أبو محمد الجولاني‎), widersprach daraufhin einen Tag später der Vereinigung mit ISI, schwor aber dem al-Qaida-Anführer Aiman az-Zawahiri die Treue. Am 30. Mai 2013 wurden sowohl ISIS als auch al-Nusra durch die UN als Alias-Namen  von AQI festgestellt. Am 9. Juni 2013 veröffentlichte AL-Jazzera einen Brief von Aiman az-Zawahiri an die Anführer von ISIS und al-Nusra, in dem er die Vereinigung annullierte und zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen den beiden al-Qaida-Gruppen aufrief (wofür er Abu Musab al-Suri als Vermittler nannte) sowie beiden verschiedene Einflussgebiete zuwies (ISIS Irak, Nusra Syrien). Abu Bakr al-Baghdadi und ISIS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani verweigerten die Vermittlung in eigenen Botschaften; diese würde die illegitime koloniale Grenze des Sykes-Picot-Abkommen heiligsprechen; die Nusra-Front werde weiterhin als Teil von ISIS betrachtet und Abu Mohammed al-Jawlani als Abtrünniger betrachtet.
Der Hintergrund der Abspaltung des ISIL von al-Qaida liegt darin, dass al-Baghdadi, der als sehr ehrgeizig beschrieben wird, die Operationen des ISIL nicht auf den Irak beschränken wollte, sondern auch in Syrien tätig ist und in naher Zukunft in der gesamten Levante aktiv werden will. Dagegen vertritt al-Zawahiri das Motto: „Betreibst du den Jihad überall, betreibst du ihn nirgendwo“, wonach eine Konzentration der einzelnen Organisationen auf genau abgegrenzte Operationsgebiete stattfinden soll, um möglichst große Wirksamkeit zu erzielen. Die von al-Qaida abweichenden theologischen Positionen des ISIL haben sich nach der Ansicht von Beobachtern erst nach diesem Bruch entwickelt, auch um diesen Bruch zu legitimieren.
ISIS bekannte sich am 23. Juli 2013 zu den in der Nacht vom 21. auf den 22. Juli ausgeführten Anschlägen auf die irakischen Gefängnisse in Abu Ghuraib und Tadschi . ISIS tötete dabei Dutzende von Menschen mit Handfeuerwaffen, Granaten und durch von Selbstmordattentätern gesteuerte Autobomben und verhalf so Hunderten von Gefangenen, darunter hochrangigen al-Qaida-Mitgliedern, zur Flucht aus Abu-Ghuraib.
Die irakische Regierung unter Nuri al Maliki beschloss in der zweiten Jahreshälfte 2013 in Reaktion auf das Erstarken von ISIS im Irak die Wiedereinsetzung und Stärkung der Sahwa-Bewegung.
Am 29. September 2013 töteten Selbstmordattentäter mit Autobomben in Arbil (Regierungssitz von Iraks Autonomer Region Kurdistan ) in der Nähe des Asayesch -Hauptquartiers sechs Menschen und verwundeten 36. Am 6. Oktober bekannte sich ISIS zu dem Anschlag, der eine Reaktion auf Masud Barzanis angeblichen Willen gewesen sei, die Regierung in Bagdad und kurdische Kräfte, die in Syrien gegen Dschihadisten kämpfen, zu unterstützen.
Neben dem Assad-Regime gehören im syrischen Bürgerkrieg vor allem die FSA und kurdische Volksverteidigungseinheiten (YPG) zu den Gegnern von ISIS. Zu den von ISIS eingenommenen syrischen Städten zählen al-Bab, Dscharabulus, A zaz und ar-Raqqa . Am stärksten ist ISIS im Gouvernement ar-Raqqa . Dort und u. a. auch in Manbidsch kam es 2013 zu Protesten gegen ISIS.
In der zweiten Jahreshälfte 2013 baute ISIS seine Präsenz in der irakischen Stadt Mossul aus, wo die Organisation Berichten zufolge 8 Millionen US-Dollar Schutzgeld pro Monat eintrieb. Ende September 2013 begann ISIS mit Selbstmord- und Mörser-Anschlägen in Damaskus ; damit tötete sie in einem Monat etwa 100 Menschen.
Am 11. Oktober 2013 veröffentlichte Human Rights Watch einen Bericht, nach dem ISIS zusammen mit mindestens 19 anderen bewaffneten Oppositionsgruppen vom 4. bis 18. August in ländlichen Gegenden des Gouvernement Latakia an organisierten Massakern beteiligt war, bei denen mindestens 190 Zivilisten getötet und über 200 als Geiseln genommen wurden. Mindestens 67 Menschen seien in der Operation bei regierungstreuen Alawiten-Dörfern hingerichtet oder rechtswidrig getötet worden. Die fünf Gruppen, die diese Operation hauptsächlich finanziert, organisiert und ausgeführt hätten, seien Ahrar al-scham, ISIS,  Dschabahat al-Nusra,Jaish al-Muhajjireen und Suquor al-Izz. ISIS und Jaish al-Muhajireen wal-Ansar hätten noch Gewalt über die Geiseln, zu denen größtenteils Frauen und Kinder gehören.The Wall Street Journa berichtete am 17. Dezember 2013, die Geiseln seien immer noch in den Händen von ISIS und die Organisation habe Angriffe auf Alawiten und Christen verstärkt.
Am 15. Oktober 2013 gaben die türkische Streitkräfte (TSK) bekannt, mit zwei T-155 Firtina vier Granaten auf ISIS-Stellungen abgefeuert zu haben, nachdem am 14. Oktober ein Mörser-Geschoss aus der A zÄz-Region auf türkischem Territorium beim Armee-Grenzposten Demirisik nahe  Killis eingeschlagen war. Dies war der erste Angriff der türkischen Streitkräfte auf al-Qaida zugehörige Gruppierungen.
Im November 2013 gab ISIS bekannt, in Syrien ein Ausbildungslager fü minderjährige Kinderr zu unterhalten, die jüngsten davon zehn Jahre alt. Im selben Monat begannen die Vereinigten Staaten auf eine entsprechende Anfrage Malikis während eines Staatsbesuchs im Vormonat, Helfire-Raketen und Überwachungsdrohnen zur Bekämpfung von ISIS in den Irak zu schicken.[127] Ebenfalls im November kam es zur Konfrontation zwischen ISIS und Ahrar al-Scham, als ISIS einen Kommandanten von Ahrar al-Scham enthauptete, den sie irrtümlich für einen irakischen Schiiten hielt. Anfang Januar 2014 kam es wieder zu einem Vorfall, bei dem ISIS einen Kommandanten von Ahrar al-Scham tötete und verstümmelte.
Am 19. Dezember 2013 veröffentlichte Amnesty Inernational einen Bericht, dem zufolge ISIS in Syrien Geheimgefängnise unterhält, in denen systematisch Folterungen, Auspeitschungen und spontane Ermordungen durchgeführt werden.
Wegen der Massenverhaftungen und Ermordungen seitens ISIS unter den syrischen Aktivisten und Rebellen, der extremen Islamauslegung sowie der mangelnden Beteiligung an Kämpfen gegen das Regime wurde ISIS von zahlreichen Rebellengruppen unterstellt, von Kräften des Regimes unterwandert zu sein und gegen die Revolution zu arbeiten. Ein weiterer Teil der ISIS-Führung stammt aus dem Irak, die Kämpfer dienten früher als Offiziere unter Saddam Hussein und wurden aus irakischen Gefängnissen kurzfristig wieder freigelassen.Der Chef der Al-Qaida Zawahiri distanzierte sich im Februar 2014 von ISIS.

Islamischer Staat (Juni 2014 bis heute)

Mit der Ausrufung eines Kalifats am 29. Juni 2014 nennt sich die Organisation nur noch Islamischer Staat. Mitte November 2014 gab der IS in einem Statement bekannt, eine eigene Währung auf Basis von Gold- und Silbermünzen einzuführen. Das Ziel sei es, sich der „Gewaltherrschaft des Finanzysytem“ zu entziehen und „Muslime von einem globalen Wirtschaftssystem [zu] entlassen, das auf satanischem Wucher basiere“.
Mitte November 2014 wurden Auswertungen interner IS-Dokumente veröffentlicht, die belegen, dass der IS sich bemüht, staatsähnliche Strukturen aufzubauen. Nach Angaben der irakischen Regierung waren die Dokumente auf USB-Sticks und Festplatten gespeichert und am 5. Juni 2014 bei einer Razzia durch die irakische Spezialeinheit „Die Falken“ aus Bagdad im Versteck von Abdel Rahman al-Bilawy in Mossul gefunden worden. Adnan Ismail Najm (Kampfname: Abdel Rahman al-Bilawy), der bei der Razzia am 4. Juni 2014 erschossen wurde, galt als „der zweite Mann“ innerhalb des IS. Er fungierte als „Kriegsminister“ und galt außerdem als enger Vertrauter des Kalifen Baghdadi; nach dem Sturz Saddam Husseins waren sie 2003 gemeinsam im US-Militärgefängnis Camp Bucca (bei Umm Qasr)  im Süden des Iraks, welches sie „die Akademie“ nannten, inhaftiert gewesen. Einen Teil der Dokumente hatte die irakische Regierung dem Investigativteam des NDR, des WDR und der Süddeutsche Zeitung zur Verfügung gestellt. Im Juni hatte der britische Guardian bereits über den Dokumentenfund berichtet. Das ausgewertete Material stammt aus dem Jahr 2013 und reicht bis ins Frühjahr 2014. Die Unterlagen beziehen sich fast ausschließlich auf den Irak. Demzufolge seien Sozialleistungen (Krankenversicherung, Heiratsbeihilfen und Unterstützungszahlungen) für die Familien getöteter oder inhaftierter Kämpfer initiiert worden. Die Kosten für das Sozialsystem, die dort aufgeführt wurden, überstiegen bisweilen die Ausgaben für den Ankauf von Waffen. Aus den Unterlagen ergibt sich ferner, dass alle neun IS-Provinzen über einen eigenen Etat verfügen, allein der Bezirk Bagdad-Nord gab danach im November 2013 genau 493.200 Dollar aus. Das Material zeigt auch, dass zwischen den IS-Provinzen zudem ein Finanzausgleich stattfindet, bei dem reiche Bezirke an ärmere Zahlungen leisten.
Laut dem Politikwissenschaftler Peter Neumann, Professor am Kings Collewge London, setze der IS, vermutlich mehr als jede andere Terrororganisation vor ihr, ganz systematisch den Terror als Mittel der Kriegsführung ein: „Diese Dokumente bestätigen im Prinzip, dass diese gesamte Organisation eigentlich viel rationaler und viel durchdachter ist, als wir uns das bisher vorgestellt haben.“ Für die Bundesregierung analysierte der Bundesnachrichtendienst: Anders als al-Qaida biete der IS das Leben in einem Kalifat. Dies mache ihn für Muslime in aller Welt hochattraktiv und sei einer der Gründe, warum der IS „eine größere Herausforderung für die westliche Staatengemeinschaft“ darstelle als al-Qaida.

Ideologie

Gründungsmanifest



Mitte Oktober 2006 wurde in einem Video von einem anonymen Vertreter des ISI-Informationsministeriums eine Gründungserklärung des Islamischen Staates verlesen. Als politische Begründung für die Ausrufung eines Islamisches Staates  wurde angeführt, dass die Sunniten, anders als die Kurden im Norden und die Schiten im Süden, noch immer nicht über ein eigenes Staatswesen verfügten, sondern weiter unter Fremdherrschaft leben müssten. Zur religiösen Begründung wurde auf einen Spruch des Propheten Mohammed im Hadith  verwiesen, dass Muslime von einem Muslim regiert werden müssen. Als wichtigste politische Ziele wurden bereits damals die Vertreibung aller „Invasoren“ und „Aggressoren“ aus dem Irak und nachfolgend die Schaffung von Frieden und Sicherheit, die buchstabengetreue Ausführung der Scharia und damit einhergehend die gerechte Verteilung der Ressourcen des Landes an alle Gläubigen genannt.
Anfang 2007 veröffentlichte ISI eine neunzigseitige Schrift mit dem Titel Benachrichtigung der Gläubigen über die Geburt des Islamischen Staates. Darin wurde durch Berufung auf Koranverse  und Stellungnahmen berühmter mittelalterlicher sunnitischer Staatsgelehrter versucht, die Rechtmäßigkeit der Staatsgründung im Sinne des sunnitischen Rechtsverständnisses nachzuweisen. Die Bestimmung des Staatsführers solle durch „Usurpation durch Unterwerfung mit dem Schwert“ (Recht des waffenstärksten Bewerbers auf die Führungsposition im Krisen- oder Streitfall) erfolgen. Da aus sunnitischen Quellen nicht abzuleiten ist, wie groß das Territorium sein muss, auf dem ein Islamischer Staat ausgerufen werden darf, gilt aus der Sicht des ISI, dass dies überall dort ist, wo seine Kämpfer öffentlich mit Waffen auftreten. Bald nach ihrer Veröffentlichung wurde die Schrift durch den palästinensisch-jordanischen Gelehrten Abü Muhammed al-Maqdisi auf seine viel beachtete Internetseite tawhed.ws gestellt und ist dort auch immer noch zu lesen, obwohl Al-Maqdisi nach seiner Haftentlassung im Juni 2014 versucht, sich als Kritiker des „Islamischen Staates“ darzustellen.

Scharia


In seinem Herrschaftsgebiet führte der IS einen auf der Scharia und dem „klassischen“Wahhabismus  basierenden „16-Punkte-Katalog“ ein, der das öffentliche und private Leben massiv normiert. Demnach sind der Konsum und Verkauf von Alkohol, Tabakwaren und anderen Drogen ebenso untersagt wie das Tragen von Waffen, das Abhalten von Versammlungen, „Götzen-Bildnisse“ und „Schreine“. Frauen müssen „züchtig-bedeckende Kleidung“ tragen und gemeinhin zuhause bleiben. Verlautbarungen in Moscheen unterliegen der Zensur. Im Juni 2015 wurde das im Nahen Osten beliebte Taubenzüchten verboten, weil es die Muslime vom Beten abhalte und der Anblick von Taubengenitalien ihre Sittlichkeit verletzte. Bereits vor dem Verbot wurden 3 Männer wegen Taubenzüchtens hingerichtet.

Umgang mit Abweichlern

Beobachtet wurde, dass der IS gegen Muslime anderer Glaubensrichtungen eine rigorose Version der islamischen Praxis des Takfir anwendet: Alle „Abweichler“ (z. B. die Schiiten) sind demnach „Ungläubige“ bzw. „Gottesleugner“ (Kafir), werden als „todeswürdig“ eingestuft und getötet, wenn sie sich im Machtbereich des IS aufhalten.

Sklaverei und sexueller Missbrauch

Beim Vormarsch im Sommer 2014 vertrieb der IS die jesidische Bevölkerung im Nordirak und nahm einen großen Teil gefangen. Im Oktober 2014 erklärte der IS in seinem Propagandamagazin Dabiq, dass sein „Ziel die kulturelle und religiöse Auslöschung der Identität der Jesiden “ sei. Scharia-Studenten des IS hätten die Jesiden nicht als ehemalige islamische Sekte eingestuft, sondern als eine heidnische Religion aus vorislamischer Zeit, somit als Muschrik  (Götzendiener, also eine abwertende Bezeichnung für Polytheisten). „Nach islamischem Recht sei man damit auch berechtigt, jesidische Frauen und Kinder zu versklaven.“
Der Artikel mit dem Titel Die vorzeitige Wiedergeburt der Sklaverei führt weiter aus, dass man Frauen und Kinder unter den Kämpfern des islamischen Staates aufgeteilt habe, „nachdem ein Fünftel von ihnen der Regierung des Islamischen Staates als Steuer übergeben wurde.“ Nach Berichten geflohener Mädchen gehört es zur Praxis in allen vom IS besetzten Territorien, junge Frauen und Mädchen ab neun Jahren als „Sexkonkubinen “ zu versklaven. Ausländische Anhänger der Milizen werden mit Frauen versorgt. Der Sexhandel wird als fromme Bekehrung beschönigt.
2015 wurde durch geflohene Jugendliche bekannt, dass der IS Kindersoldaten ausbildet. In den überfallenen jesidischen Dörfern im Irak versucht der IS Jungen umzuerziehen und als Kämpfer auszubilden. Beobachter sehen das Training als Teil der IS-Bemühungen, eine neue Generation von Kämpfern heranzuzüchten. Neben gewaltsamer Rekrutierung werden die Teenager und Kinder mit Hilfe von Geschenken, Drohungen und Gehirnwäsche gefügig gemacht. Der IS nutze ein Video, in dem ein Junge, der unter Aufsicht eines erwachsenen Dschihadisten steht, einen syrischen Soldaten enthauptet. In einem anderen Propaganda-Video werden 25 Kinder gezeigt, die 15 gefangenen syrischen Soldaten in den Kopf schießen. Im Lager Faruk werden laut IS-Quellen Jungen mit menschenverachtendem Drill zu Kämpfern ausgebildet.
Verschiedene Menschenrechtsorganisationen gehen von 2500 bis 7000 Verschleppten aus. „Die Selbstbezichtigung von IS ist nun ein wichtiges Indiz dafür, dass die Terrormiliz den Versuch eines kulturellen Genozids an den Jesiden unternimmt.“
Siehe auch: Sklaverei im Islam in der Gegenwart

Umgang mit behinderten Menschen


Seit mehreren Jahren wird festgestellt, dass die Terrororganisation körperlich oder psychisch kranke Menschen entführt und sie anschließend „benutzt“, um Selbstmordattentate durchzuführen.

Zerstörung von Kulturgut


Der IS betreibt einen scharfen Ikonoklasmus und zerstört systematisch „Götzenbilder“ der vor-islamischen Vergangenheit. Im Februar 2015 wurden im Museum von Mossul gezielt Statuen, insbesondere aus der asyyrischen  Zeit, zerschlagen. Ferner liegen Berichte vor, wonach sich die Zerstörungswut generell auch gegen archäologische Monumente richtet. Im Irak sollen zwischen Ende Februar und Anfang März 2015 die Überreste der antiken Städte Nimrdu ,Hatra  und Dur Sarrukin  mit Sprengstoff und Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht worden sein. Der Umfang des Ikonoklasmus erinnerte Beobachter an die Sprengung der Buddha-Statuen von Bamiyan durch die afghanischen Taliban im März 2001. Es wird vermutet, dass der IS verschiedene Ziele damit verfolgt und bei dem Bildersturm auch propagandistische Motive eine Rolle spielen. Stellenweise wurde auch berichtet, dass Kulturgüter möglicherweise mit LKW abtransportiert wurden, um sie im westlichen Antikenhandel  zu Geld zu machen.
Muslimische Gelehrte und Institutionen, wie das in Kairo ansässige oberste islamische Rechtsinstitut Dar al-Ifta verurteilten die Zerstörung der Kulturgüter durch den IS und wiesen darauf hin, dass selbst frühere Kalifen oder Gelehrte wie Abu Hanifa im Irak lebten und diese Stätte erhielten und nicht zerstörten.
Am 20. Mai eroberte der IS die antike Metropole Palmyra , einem UNESCO-Weltkulturerbe  mit den bis dahin noch erhaltenen vorwiegend römischen Ruinen. In der Region liegen auch wichtige Gasfelder, um die es schon seit Monaten Kämpfe gibt. Im August und September 2015 begann der IS mit der systematischen Zerstörung mehrerer bedeutender Bauwerke der Ruinenstadt. Darunter auch der Baaschlamin Tempel, welcher durch Sprengung völlig zerstört wurde, sowie die Grabtürme am Rande der Stadt.

Völkermord und Kriegsverbrechen




Am 19. März 2015 veröffentlichte das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte einen Bericht, in dem die Einschätzung vertreten wurde, dass die durch den IS verübte Gewalt das Ausmaß von  Völkermord erreicht habe. Besonders das Vorgehen gegen die Jesiden habe das Ziel, diese als Gruppe zu vernichten, so der Bericht. Außerdem wurden weitere Verbrechen wie Mord, Folter, Vergewaltigungen und sexuelle Versklavung sowie erzwungene religiöse Konvertierung und Zwangsrekrutierungen von Kindern aufgezählt. Die Ermittler appellierten an den in Genf tagenden UN-Menschenrechtsrat, sich beim UN-Sicherheitsrat für die strafrechtliche Verfolgung aller derartigen Verbrechen einzusetzen. Der UN-Sicherheitsrat müsse damit den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag beauftragen.

Organisation

Namen



Seit Ende Juni 2014 nennt sich die Organisation nur noch Islamischer Staat. Nach Ansicht des Politologen Volker Perhes will die Organisation, die er als „dschihadistisches Staatsbildungsprojekt“ kennzeichnet, durch Verzicht auf frühere Namensbestandteile unterstreichen, dass sie über den Irak und die Levante hinaus expandieren will. Weitere, ehemalige Namen der Organisation oder ihrer Vorläufer (JTJ, Az-Zarqawi-Netzwerk, TQJBR, AQI) sind im Abschnitt Geschichte angegeben.Die Organisation nannte sich bis Ende Juni 2014 „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (arabischen ‏الدولة الإسلامية في العراق والشام‎, ad-daula al-islāmiyya fī l-ʿIrāq wa-š-Šām; auch als „… in der Levante “ oder „… in Großsyrien “ übersetzbar), wovon sich auch die gebräuchlichen Abkürzungen ISIS, ISIL und ISIG ableiten. Als namenspolitisch motivierte Fremdbezeichnung wird die aus den arabischen Anfangsbuchstaben abgeleitete und im arabischen Sprachgebiet verbreitete, eher negativ konnotierte Abkürzung Daaisch bzw. Daesh(‏داعش‎, dāʿiš) inzwischen auch in anderen Sprachen verwendet. Damit soll der im Islam positiv konnotierten Eigenbezeichnung der Organisation bewusst entgegengetreten und eine direkte Assoziation mit dem Islam vermieden werden.

Finanzierung



Die Gruppe finanziert sich wahrscheinlich über Spenden superreicher Privatleute, religiöser Stiftungen und Moscheevereine vor allem aus Saudi-Arabien und Katar, in geringerem Umfang auch aus Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zusätzliche Einnahmen erzielt sie, indem sie Rohöl aus eroberten Ölfeldern, antike und islamische Fundstücke aus  Raubrabungen an archäologischen Fundstellen und der Plünderung von Museensowie Frauen als „Bräute“ verkauft, indem sie Steuern und Zölle erhebt und bei Geiselnahmen Lösegeld (und anderes) erpresst. Archäologische Funde werden in den Westen geschmuggelt und hier mit gefälschten Papieren in den Kunsthandel gebracht, wo Sammler oft hohe Preise zahlen.
Der Islamische Staat proklamiert auf seinen Webseiten und in sozialen Netzwerken die Einführung eines Gold Dinars. Sukzessive wurde dieser auch schon in Umlauf gebracht.

Führungsstruktur

Neben dem „Kalifen“ Abu Bakir al-Baghdadi  stehen mit Adnan al-Sweidawi für Syrien und Fadel al-Hayali  Abu Muslim al- Turkmani für den Irak zwei weitere „Regierungsvertreter“ an der Spitze der Organisation IS. Fünf „Gouverneure“ regieren in Syrien, sieben weitere im Irak. Die Führung des IS besteht aus neun Räten: dem Führungsrat, dem Schura-Rat, dem Rechtsrat, dem Sicherheitsrat, dem Hilfsrat für Kämpfer, dem Militärrat, dem Geheimdienstrat, dem Medienrat und dem Finanzrat.Dokumente, die lt. Angaben des Spiegel vom getöteten IS-Chefstrategen Haji Bakr stammen, legen nahe, dass es neben der oben beschriebenen Führungsstruktur eine parallele Geheim- bzw. Geheimdienststruktur gibt. An deren Spitze steht das Klandestine  Gremium Ahl al-Hall wa-l-ʿAqd, das die tatsächlich relevanten Entscheidungen trifft. Im klassischen Kalifat hatte ein Gremium dieses Namens die Aufgabe, den Kalifen zu wählen oder abzusetzen.Der Spiegel-Quelle zufolge haben Haji Bakr und dessen irakische Geheimdienstclique al-Baghdadi 2010 tatsächlich als religiösen Frontmann an die Spitze des IS gebracht. Wie viel Macht der „Kalif“ tatsächlich habe, sei unklar.

Mitglieder

Schätzungen des US-Außenminister  vom Mai 2013 bezifferten die Truppenstärke des IS im Irak mit 1.000 bis 2.000, Schätzungen eines Irak-Experten der Friedrich-Nauman-Stiftung vom Juni 2014 gehen jedoch von einer Stärke von 10.000 bis zu 15.000 Mann aus. In Syrien wurde die Anzahl der Kämpfer vom IS je nach Quelle auf 3.000 bis 8.000 geschätzt.Im August 2014 berichtete der Leiter der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, von 50.000 Mann, die mittlerweile in Syrien kämpfen – 20.000 davon seien aus dem Ausland, laut Schätzungen der EU-Kommission waren 2.000 davon aus Europa. Der Sprecher des US-Auslandsgeheimdienstes Cia, Ryan Trapani, sagte im September 2014, man gehe von 20.000 bis 31.500 Kämpfern aus.
Eine Reihe von Anführern des IS waren Häftlinge im US-amerikanischen Gefängnis Camp Bucca  im Südirak.

Bedeutende Mitglieder


Abu Bakir al-Baghdadi
Anführer
  • Abu Musab az-Zarqwi († 2006)
  • Abu Ayyub al-Masri († 2010)
  • Abu Abdullah ar-Raschid al-Baghdadi  († 2010)
  • Abu Bakir al-Baghdadi
Andere
  • Abu Anas asch-Schami († 2004)
  • Abu Hadschir al-Suri  (angeblich † 2014), galt als rechte Hand von Abu Bakr al-Baghdadi
  • Emir Ammer al-Hassani († 2014)
  • Abu Yahya Bagdadi († 2014), Bombenspezialist, angeblich im Oktober 2014 durch irakische Spezialeinheiten getötet
  •  Abu Umar al-Kurdi († 2007), Bombenspezialist
  • Abdul Hadi al Iraqi 
  • Haji Bakr, Chefstratege († 2014)
  • Turki al-Binali, Chefideologe
  • Denis Cuspert , deutschsprachiger Propagandist 
  • Shaker Wahib al-Fahdawi
  • Abu Muslim al-Turkmani († 2015), Stellvertreter im Irak
  •  Abu Ali al-Anbari Stellvertreter in Syrien
  • Abu Zakariya al-Tunisi († 2015), Stellvertreter Tunesien , in Sirte getötet
  • Abu Abdul Kadr, Kabinett
  • Abu Mohammed, Kabinett
  • Abu Louay, Kabinett
  • Abu Salah, Kabinett
  • Abu Haschar al-Assaf, Kabinett
  • Abu Kassam, Kabinett
  • , Omar al-Schischani Militärkommandant Syrien
  • „Jihadi Joni“, Henker

Islamischer Staat (Organisation)



Der Islamische Staat (IS) (arabisch ‏الدولة الإسلامية‎, DMG ad-daula al-islāmiyya), bis Juni 2014 Islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS), ist eine seit 2003 aktive Kriminelle und terroristische Vereinigung mit zehntausenden Mitgliedern, die derzeit große Gebiete im Irak und in Syrien und kleinere Gebiete in Libyen beherrscht. Die Führungsspitze des IS wird von einer Gruppe von ehemaligen Geheimdienstoffizieren der irakischen Streitkräfte gebildet, die Medienberichten zufolge bis zu dessen Tötung 2014 von Haji Bakir angeführt wurden. Die Organisation war und ist in verschiedenen Staaten aktiv und beschäftigt sich unter anderem mit der Anwerbung von Mitgliedern, verübt Bombenanschläge und ist an Bürgerkriegen beteiligt.
Nach militärischer Eroberung eines zusammenhängenden Gebietes im Nordwesten des Irak und im Osten Syriens rief sie am 29. Juni 2014 einen als Kalifat bezeichneten Staat aus. IS-Anführer Abu Bakir al-Bagdhadi regiert diesen nach seiner eigenen Vorstellung über einen „Islamischen Staat als selbsternannter Kalif. Damit ist der Anspruch auf die Nachfolge des Propheten Mohammed als politisches und religiöses Oberhaupt aller Muslime verbunden.
Die Organisation hat ihren Ursprung im irakischen Widerstand  und bekannte sich anfangs zu al-Kaida von deren Führung sie sich etwa Mitte 2013 löste und mit der sie seitdem in zunehmend deutlicher Konkurrenzbeziehung steht. Der IS kämpft im Syrischen Bürgerkrieges  gegen die Regierung von Präsident Baschar al -Assad, aber zugleich auch gegen die FSA sowie gegen die Kurdische Minderheiten im Norden des Landes. Seit August 2014 sind IS-Truppen Ziele US-amerikanischer Luftangriffe, an denen sich seit September mehrere westliche und arabische Staaten beteiligen.
Vom UNO-Sicherheitsrat sowie unter anderem von den Regierungen Australiens und Deutschland. wird der IS als terroriustische vereinigung eingestuft. Auch muslimische Gelehrte lehnen das IS-Kalifat ab und haben sich in einem offenen Brief an den IS-Anführer al-Baghdadi von der Vorgehensweise seiner Organisation distanziert. Der großmufti Saudi-Arabiens Abd- al Aziz AL asch-Schaich nannte IS und al-Qaida „Feinde Nummer eins des Islams“.Selbst in einer Kriegssituation habe kein Muslim das Recht, Zivilisten, Frauen und Kinder anzugreifen.